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Corina Wilhelm und Corinne Hoss-Blatter sitzen seit September 2023 neu im Stiftungsrat der Juventus Schulen. Im Gespräch erzählen sie, warum sie sich für die Juventus Schulen engagieren, was sie als Stiftungsrätinnen einbringen können und welche Visionen sie für die Juventus Schulen haben.
Frau Wilhelm und Frau Hoss-Blatter, seit September 2023 sitzen Sie im Stiftungsrat der Juventus Schulen. Stellen Sie sich bitte kurz vor?
Corina Wilhelm (CW): Ich bin Kinderärztin und praktiziere in einer Gruppenpraxis in Thalwil. In der Vereinigung Zürcher Kinder- und Jugendärzte (VZK) engagiere ich mich als Präsidentin. Während vier Jahren war ich als Vorstandsmitglied der kantonalen Ärztegesellschaft (AGZ) für das Dossier MPA zuständig. Im Rahmen dieses Mandats war ich Präsidentin der Aufsichtskommission der Juventus Schulen für Medizin (JME) und der Kurskommission. Ich beteiligte mich als Expertin aktiv an den QV und bin als Ausbildnerin mitverantwortlich für die lernenden MPA in unserer Praxis.
Corinne Hoss-Blatter (CH): Ich komme aus der politischen Ecke, engagiere mich als Kantonsrätin unter anderem für ein leistungsfähiges Bildungswesen, war jahrelang Schulpflegepräsidentin in meiner Wohngemeinde und bin heute einerseits Präsidentin der Schulkommission der Kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene (KME) und andererseits Mitglied der Schulkommission der Berufsmaturitätsschule Zürich.
CW: Beide bringen wir ein wertvolles Netzwerk mit – ich in dem für die Juventus Schulen bedeutsamen Bereich Medizin, Corinne Hoss-Blatter im wichtigen Bereich Politik und Bildung. Diese Netzwerke wollen wir im Stiftungsrat einbringen, sie für die Juventus Schulen nutzen.
Worin sehen Sie konkret Ihre Aufgaben als Stiftungsrätinnen?
CH: Die Aufgaben des Stiftungsrats liegen ganz klar auf der strategischen Ebene. Im Bereich der Sicherstellung der pädagogischen und fachlichen Qualität etwa. Dies immer in enger Zusammenarbeit mit der operativen Führung.
Stichwort Strategie – ein Begriff, den man viel hört, der aber auch immer etwas unklar bleibt. Was verstehen die neuen Stiftungsrätinnen denn unter einer Strategie?
CHW: Bildlich gesprochen vielleicht so: Es gibt eine Vision, eine Zielvorstellung, wo die Juventus Schulen in fünf oder zehn Jahren sein sollten. Die Strategie beschreibt, auch wieder bildlich gesprochen, den Weg dorthin. Dafür werden für verschiedene Bereiche (allgemeine) Ziele formuliert. Aus der Strategie wiederum leiten sich dann konkrete Massnahmen ab, die umgesetzt werden.
Und was wäre Ihre Vision für die Juventus Schulen, können Sie die kurz beschreiben?
CH: Eine ganz wichtige Vision betrifft den Schulraum. Der sollte idealerweise so gestaltet sein, dass er verschiedene, auch neue Formen des Unterrichts zulässt. Für selbständiges Lernen und Arbeiten in der Gruppe etwa braucht es separate Zimmer, damit man sich zurückziehen und konzentriert gearbeitet werden kann.
CW: Ich wünsche mir, dass die Juventus Schulen nicht nur mit dem Wandel mitgehen, sondern auch immer wieder die Vorreiterrolle übernehmen, Entwicklungen, Innovationen vorantreiben. Und dann ist das Stichwort Nachhaltigkeit wichtig – auf allen Ebenen.
Ein Bildungsunternehmen wie die Juventus Schulen ist nichts ohne die Lehrpersonen und Dozierenden, die hier täglich unterrichten. Aus Ihrer Warte: Was muss man mitbringen, wenn man in diesem anspruchsvollen Beruf reüssieren will, was ist wichtig?
CH: Die fachliche Kompetenz ist die Basis von allem, ohne geht es nicht. Sie alleine qualifiziert jemanden aber noch nicht, erfolgreich zu unterrichten.
CW: Zusätzlich braucht es gerade in der Grundbildung, wo man es mit jungen Menschen zu tun hat, viel Empathie und auch Gelassenheit. Und der Bezug zum Lehrbetrieb ist wichtig, zu wissen, wie das Umfeld aussieht, die Anforderungen, mit denen die Lernenden bei ihrer täglichen Arbeit konfrontiert sind.
CH: Es braucht ausserdem Klarheit und Konsequenz gegenüber den Lernenden bzw. Studierenden. Und, ganz wichtig: Humor, viel Humor! (lacht). Und die Lehrpersonen und Dozierenden sollten ihre Vorbildfunktion ernst nehmen und sich mit den Juventus Schulen identifizieren.
Zurück zu Ihren Aufgaben als Stiftungsrätinnen – welche künftig auf die Juventus Schulen zukommenden Herausforderungen sehen Sie, die es anzupacken gilt?
CH: Hier möchte ich ganz allgemein die Stichworte Schulraum und die immer schnellere Bewegung, in der unser Bildungssystem sich befindet, nennen. Und natürlich müssen die Juventus Schulen auch wirtschaftlich bestehen können und namentlich mit ihrem Angebot im Bereich Weiterbildung Kundinnen und Kunden überzeugen. Da sind wir in einem kompetitiven Markt unterwegs.
Und worauf freuen Sie sich, wenn Sie an Ihre neue Funktion denken?
CH: Auf den Austausch mit neuen Kolleginnen und Kollegen, auf neue Themen, neue Problemstellungen und Bereiche sowie auf die Horizonterweiterung, die das alles mit sich bringt.
CW: Ich freue mich darauf, meine langjährige Erfahrung, mein Wissen und mein Netzwerk einbringen zu können.
Noch eine letzte Frage: Sie sind als Frauen beide sehr erfolgreich in Ihrem Beruf, haben Karriere gemacht. Was raten Sie jungen Frauen, die das auch wollen?
CH: Traut euch etwas zu! Machen! Und legt mit einer guten Ausbildung die Grundlage für eure Karriere.
CH: Habt Selbstvertrauen, traut euch, ehrgeizig zu sein. Eine grosse Portion Idealismus gehört sicher auch mit dazu.
CW: Bleibt weiblich, vertraut auf eure Stärken.
Liebe Frau Wilhelm, liebe Frau Hoss-Blatter, vielen Dank für dieses Gespräch.