Juventus wittlin stauffer
Publiziert am 22. April 2024
Clemens Güdel
Am 4. April 2024 fand die erste Donnerstagsrunde des Jahres in den Räumen der HWZ statt. Organisiert wurde der Event auch dieses Mal wieder von Juventus wittlin stauffer, der Juventus Schule für Medizin und der HWZ. Drei grundverschiedene Referenten sprachen darüber, wie selbstständigeres Arbeiten und flexiblere Organisation die Motivation und Arbeitsfreude der Mitarbeitenden steigern kann, um einerseits Zufriedenheit und andererseits den Erhalt von Fachkräften sicherzustellen.
Nachdem sie die Anwesenden begrüsst hatte, bat Gastgeberin Susanne Hurni ihre erste Referentin nach vorn: Fabienne Gehri, Mitinhaberin und Geschäftsleiterin der Tierärzte Neuwiesen AG, sprach über den «Selbstständigen und stärkenorientierten Einsatz von Mitarbeitenden», den sie und ihre Geschäftspartnerin ihrer Tierarztpraxis seit der Gründung pflegen. Sie gab einen lebhaften Einblick in die vielen Vorteile und auch die Herausforderungen, die diese Art der Mitarbeitendenführung mit sich bringt. Dass sie die Fachkräfte in ihrem Team seit vielen Jahren halten und zum Teil auch interdisziplinär einsetzen kann, beweist laut Frau Gehri, dass es funktioniert.
Nach Frau Gehri übernahm Markus Reck, CEO der Spitex Zürich, das Mikrofon. Er erklärte eindrücklich, wie die Fusion von zwei seit vielen Jahren separat etablierten Zürcher Spitex-Abteilungen von Grund auf professionell und strukturiert angegangen wurde. Der komplexe Prozess bezog an vielen verschiedenen Punkten die Mitarbeitenden immer wieder mit ein und nahm sie so mit auf den Weg der Veränderung. Innerhalb der Spitex Zürich gibt es nun neu vier Teammodelle unterschiedlicher Autonomie-Stufen.
Verschiedene Farben bilden diese Stufen ab. Je nach Stärken und Lebenssituation können Mitarbeitende das für sie passende Teammodell wählen. Violett für relativ stark begleitete Teams, blau und grün als weitere Stufen und orange für eine sehr weitgehende Team-Autonomie mit diversen Zusatzaufgaben. Der Change-Prozess hielt laut Herrn Reck verschiedenste Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen bereit. Lösungsansätze basieren dabei seiner Meinung nach darauf, dass die Verantworlichen ihren Mitarbeitenden tatsächlich Zuhören und über alle Stufen einen respektvollen Umgang mit allen Mitarbeitenden pflegen.
Im dritten Referat zeigten Rita Läser und Miryam Anderes auf, wie massgeschneiderte Arbeitszeitmodelle in den Spitälern fmi AG (Standort Interlaken) aussehen und welche Herausforderungen und Chancen sich daraus ergeben. Sie beschrieben praxisnah die vielen Möglichkeiten und auch die Grenzen von agilen Mitarbeitendeneinsätzen in grossen Spitälern. Vor allem die «Pflegepool» genannte Lösung für den flexiblen Einsatz von Teilzeit-Mitarbeitenden wurde thematisiert. Sie erhält den Spitälern fmi AG langfristige Mitarbeitende, die durch sich verändernde Lebensumstände variable Ansprüche an ihren Arbeitsplatz hegen. Die Struktur des Pflegepools kann darauf reagieren und so für sich und die Mitarbeitenden Lösungen finden und gleichzeitig die Vollzeit-Angestellten nicht belasten sondern unterstützen.
In der anschliessenden Fragerunde, moderiert von Fabienne Gross, Rektorin der Juventus Schule für Medizin, wurden viele Fragen zu den unterschiedlichen Modellen beantwortet. Der Austausch setzte sich bis in den Apéro fort.
Wir danken unseren Referentinnen und dem Referenten für die spannenden Inputs und freuen uns auf die nächste Donnerstagsrunde am 26. September 2024!